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Antifa-Konferenz Hannover

Unsere Veranstaltung bietet einen Tag voller Workshops, Vorträge, Diskussionen und Vernetzung für alle, die sich aktiv gegen den gesell­schaft­lichen Rechtsruck positio­nieren oder organisieren möchten. Um Widerstand zu entwickeln, steht sowohl die Vermittlung theo­retischer und praktischer Grundlagen als auch der gemeinsame Austausch über Strategien im Fokus.
Diese Bildungs- und Ver­netzungs­ver­an­staltung hat eine einführende, un­dog­ma­tische und anti-autoritäre Ausrichtung. Sie soll den Teil­neh­menden ein fundiertes Verständnis für die Dynamiken des Rechtsrucks vermitteln und gleichzeitig Raum für konkrete Handlungs­ansätze und Organisierung schaffen.

Datum: 05. Juli 2025

Zeit: 10:00 - 18:00 Uhr mit anschließender Party (bis 00:00 Uhr)

Ort: Platzprojekt Hannover / OSCO Hannover

rechts verstehen, links handeln!

Programm

  • 10:15 - 11:00 Uhr

    Begrüßung und gemeinsamer Beginn

    • Keine Angst für Niemand! Liberaler oder sozialer Antifaschismus?
    • Mit: Dr. Alexander Neupert (Karlsruhe/Hannover)
    • Während der liberale Antifaschismus vor allem die formale Demokratie gegen den Rechtsruck schützen will, fragt der soziale Antifaschismus nach dessen Ursachen. Wie beeinflusst die Vielfachkrise das Bewusstsein und auch das Unbewusste von Menschen? Gegen Angst und Aggression braucht es sowohl eine soziale Antifa als auch antifaschistische Sozialpolitik.

  • 11:30 - 13:00 Uhr

    Block 1: Analyse und Strategie

    • Panel 1: Faschismus als Krisenideologie und antifaschistische Gegenstrategien

      Mit: Tomasz Konicz

      In seinem Vortrag wird Tomasz Konicz den Aufstieg der Rechten und des Faschismus im 21. Jahrhundert als ein Krisenphänomen analysieren. Hierbei treten der kapitalistische Krisenprozess und dessen ideologische Verarbeitung in eine verhängnisvolle Wechselwirkung, die unter Verwendung der Begriffe des Extremismus der Mitte und der autoritären Revolte erhellt werden soll. Faschismus als Krisenideologie, die gerade die "Mitte" der spätkapitalistischen Gesellschaften in Krisenzeiten produziert, kann aber in der manifesten Systemkrise nur im Rahmen eines Transformationskampfes erfolgreich bekämpft werden - so die zentrale These des Referenten, die anschließend zur Diskussion gestellt werden soll.

    • Panel 2: Das Programm der AfD - Mit aller Gewalt und Brutalität die nationale Sache retten

      Mit: Gruppen gegen Kapital und Nation

      Was ist der Kern des politischen Programms der AfD? Wer das versteht, wundert sich auch nicht, warum die etablierten Parteien und ihre Wählerschaften recht viel Verständnis für so manche Positionen der AfD haben und erkennt auch: Die AfD ist nicht einfach ein Überbleibsel der Nazi-Zeit. Sondern ein ganz modernes Produkt dieser Bundesrepublik und ihres schwarz-rot-goldenen Nationalismus.

    • Panel 3: AfD als Fundamentalopposition und die Wiederaneignung von Parlamentarismuskritik

      Mit: AK.Widerspruch

      „Altparteien“, „Systemparteien“, „Kartellparteien“... Die Kritik am Parlamentarismus kommt heute von Rechts, aber müsste sie nicht von Links formuliert werden? Anhand der Theorie von Johannes Agnoli wollen wir aufzeigen, wie die AfD sich als Fundamentalopposition inszeniert, inwiefern ihr dies zu ihrem Aufstieg verhilft und wie diese Argumentation von Antifaschist*innen zurückerobert werden sollte, um eine umfassende Kritik der bestehenden Verhältnisse zu üben.

    • Panel 4: Die Psychologie des Faschismus: Zur Aktualität des autoritären Charakters

      In der Veranstaltung wird ein Einblick in die psychologischen Grundlagen autoritärer und faschistischer Bewegungen gegeben. Dazu wird das Konzept des autoritären Charakters einführend dargelegt und debattiert.

    • Panel 5: Was ist Antifeminismus und wofür bzw. wogegen sind antifeministische Akteur*innen?

      Mit: Maiken Schiele

      Aktuell zeigt sich Antifeminismus insbesondere im Kontext organisierter Jungnazigruppen, die heteronormative und traditionelle Geschlechterverhältnisse aufrechterhalten wollen und seit letztem Jahr massiv gegen verschiedene CSD’s in Deutschland protestieren. Doch Antifeminismus ist nicht nur eine Ideologie, die der extremen Rechten zuzuordnen ist. Vielmehr fungiert Antifeminismus als Schnittmenge zwischen politisch unterschiedlichen Akteur*innen, was seine enorme gesellschaftliche Anschlussfähigkeit verdeutlicht. Doch was genau ist Antifeminismus und wogegen bzw. wofür kämpfen seine Anhänger*innen? Um diese und weitere Fragen wird es in einem Kurzworkshop zum Thema Antifeminismus gehen.


  • 13:00 - 14:00 Uhr

    Kaffeepause & Vernetzung


  • 14:00 - 15:30 Uhr

    Block 2: Praxis und Organisation

    • Panel 1: Antifa heißt TikTok?! Chancen und Probleme des Online-Aktivismus

      Mit: Direction F

      Wir blicken mit Sorge in die Zukunft, denn diese Sorgen sind angesichts aktueller Probleme wie dem Klimawandel, aber auch dem Erstarken rechter Parteien und der Zersplitterung der Linken absolut angebracht, und sollten zum Handeln zwingen. Wir wollen uns von unserer Angst und Ohnmacht nicht lähmen lassen, weswegen wir die Menschen da abholen wollen, wo sie sich den halben Tag aufhalten: Im Internet. Deshalb nutzen wir Plattformen wie Instagram, Youtube und Tiktok und wollen mit Hilfe politischer Analysen zum kritischen Nachdenken anregen. Maximilian Krah und Co. müllen das Internet täglich mit dem gleichen braunen Müll voll, während Linke sich immer noch uneinig sind, ob man überhaupt ohne Vermummung vor der Kamera stehen sollte. Dann kommen da noch Fragen zu wie: Wollen wir Teil dieser Aufmerksamkeitsökonomie werde und wie können wir Marx‘ Kapital auf 10 Insta-Slides herunterbrechen? Unserer Meinung nach ist das Internet als politischer Ort nicht mehr wegzudenken. Mit Hilfe des italienischen Kommunisten Gramsci wollen wir erklären, warum es notwendig ist, als Linke im Internet stattzufinden und versuchen auf den Diskurs, der dort stattfindet, einzuwirken. Gleichzeitig wollen wir mit euch gemeinsam aber auch die Grenzen des Online-Aktivismus ausloten.

    • Panel 2: Podium: „Organisieren gegen Rechts?“

      Mit: Widersetzen Hannover diskutiert mit dem SDS Hannover, der Gruppe "Solidarisch Stadtteil", der Solidarische Jugend und der Interventionistischen Linken Hannover

      In Zeiten von autoritärem Staatsumbau, wachsendem Rassismus, antifeministischen Angriffen und rechter Straßenmobilisierung stellt sich die Frage, wie wir dem entgegentreten können. Aktuell gibt es viele unterschiedliche Formen wie man sich gegen „Rechts“ organisieren kann. Das hängt von unseren Analysen, Strategien, Orten und Zielgruppen ab. Ist es Zeit für Abwehr- oder für Aufbaukämpfe? Organisieren wir die Szene oder die Gesellschaft? Mitglieder oder Aktivist:innen? Lokal oder überregional? Bildend, konfrontativ, oder aktivistisch? Dieses Panel will Strategien sichtbar machen, voneinander lernen – und über Differenzen sprechen.

    • Panel 3: Die extreme Rechte in Hannover und Niedersachsen

      Bundesweit haben rechtsextreme Straftaten einen neuen, erschreckenden Höchststand erreicht. Diese Entwicklung ist auch in Niedersachsen zu beobachten: Rassistische Übergriffe, gezielte Angriffe auf CSD-Veranstaltungen und politische Gegner*innen zeugen von einer zunehmenden Radikalisierung und Gewaltbereitschaft. Das Wahlergebnis der AfD verdeutlicht zudem, dass rechtsextreme Narrative, Ressentiments und Autoritarismus längst im öffentlichen Diskurs angekommen sind. Dabei steht die Ideologie der extremen Rechten im direkten Widerspruch zu den Werten einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft. Für die Organisation dieser Szene spielen Netzwerke und Strukturen eine entscheidende Rolle, ebenso wie Immobilien und Szeneobjekte, die als strategische Rückzugsorte und Organisationszentren fungieren. Der Vortrag gibt einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen, die Akteur*innen und ihre Verbindungen innerhalb der extrem rechten Szene in Niedersachsen.

    • Panel 4: Workshop gegen rechte und rassistische Parolen

      Mit: Stammtischkämpfer*innen

      Findet von 13.15 Uhr - 15.45 Uhr statt. Wir alle kennen das: Auf der Arbeit, im Sportverein, in der Familie oder auf der Straße fallen Sprüche, die uns die Sprache verschlagen. Später ärgern wir uns, hätten gerne den Mund aufgemacht. Hier setzt der Workshop mit Steffi von den Stammtischkämpfer*innen an: In Theorie und Praxis werden gängige rechte Positionen untersucht und geübt, das Wort zu ergreifen und für solidarische Alternativen zu streiten statt für Ausgrenzung und Rassismus. (Es handelt sich um einen Einstiegsworkshop, die Teilnehmenden-Zahl ist auf 12 begrenzt).

    • Panel 5: Repression und rechte Politik


  • 15:30 - 16:00 Uhr

    Kaffeepause & Vernetzung


  • 16:00 - 18:00 Uhr

    Abschlusspodium: „Wie bekämpfen wir den Rechtsruck?“

    • Diskussion mit Aktivist*innen und Referent*innen
    • Reflexion der Workshops
    • Perspektiven für die Praxis

  • 18:00 - 00:00 Uhr

    Offener Ausklang mit Soli-Party

Updates

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